Kinder brauchen keine langen Reden, oft reicht ihnen ein kurzer Satz
Eltern müssen Kinder aber nicht über eine Krise aufklären, wenn sich diese nicht dafür interessieren. Sie können jedoch nachfragen, signalisieren dass sie bei Fragen und Unsicherheiten für das Kind da sind. Eltern müssen auch nicht ins Detail gehen. Wenn Eltern auf eine Frage keine Antwort haben, können sie dies ruhig zugeben. Es ist normal, nicht alles erklären zu können.
Zuerst die eigene Sauerstoffmaske anziehen
Eltern sollten ihre eigenen Ängste nicht ungefiltert an ihre Kinder weitergeben. Wenn Eltern die Ängste und Unsicherheiten stark beschäftigen, sollten sie sich bei anderen Erwachsenen Unterstützung holen. Wie bei der Sauerstoffmaske im Flugzeug. Eltern können dem Kind erst helfen, wenn sie zuerst sich selbst die Sauerstoffmaske übergezogen haben.
Kinder und Eltern brauchen regelmässig eine Pause. Gerade bei belastenden Ereignissen tut es gut, auch ab und zu abzuschalten, das Handy bewusst wegzulegen. Hier hilft es, sich längerfristig mit dem Thema der Selbstfürsorge auseinanderzusetzen.
Ab welchem Alter sollte man mit Kindern über den Krieg reden?
Dies kommt auf den Entwicklungsstand und das Interesse des Kindes an. Unter 5 Jahren sollte der Krieg nicht thematisiert werden, ausser das Kind fragt nach. Ein Kind hat ein Anrecht auf die Wahrheit. Denkt ein Kind aktiv über den Krieg nach und stellt es Fragen, kann man schon im Kindergartenalter altersentsprechend antworten. Wenn Kinder zeigen, dass sie sich Sorgen machen, aber nicht darüber reden wollen, können ihnen die Eltern signalisieren «Du kannst jederzeit zu mir kommen. Ich bin da, höre dir zu. Ich verstehe dich und deine Ängste».
Die Tagesschau ist gemäss jugendundmedien.ch erst für Jugendliche ab 13 Jahren geeignet. Formate, die speziell für Kinder aufbereitet sind, wie die SRF Kinder-News oder ZDF Logo eignen sich für Kinder ab 6 Jahren. Doch auch hier gilt es, den Entwicklungsstand des jeweiligen Kindes zu berücksichtigen und es ist sinnvoll, die Kindernachrichten gemeinsam zu schauen und im Anschluss darüber zu sprechen.
Kinder und Jugendliche kommen, z. B. über soziale Medien, auch an ungefilterte Informationen und verstörende Bilder. Bilder wirken stärker als Worte. Deshalb sollten Eltern hier vorsichtig sein, den Medienkonsum der Kinder noch mehr begleiten als sonst. Wenn ein Kind schlimme Bilder gesehen hat, hilft es zu wissen, dass Bilder mit der Dauer verblassen und den Schrecken verlieren können, in dem man darüber spricht, was das Bild bei einem auslöst.
Zum Merken
- Die eigenen und die Gefühle der Kinder zulassen und ernst nehmen.
- Fragen der Kinder ihrem Alter entsprechend beantworten.
- Pause machen vom Weltgeschehen, sich bewusst sein: es ist in Ordnung, wenn du friedlich und glücklich lebst.
- Gefühle erkennen und darüber reden: wie-gehts-dir.ch
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